Kompostieranlage

Seit Einführung der Biotonne im Jahr 2016 im Landkreis Havelland erfolgt die Kompostierung der Bioabfälle am Standort Nauen-Schwanebeck.

Aktuell (Stand 2024) werden ca. 9.000 t Bioabfälle kompostiert.

Die Stoffumwandlung von Bioabfall zu einem humushaltigen Produkt zur weiteren Verwertung als Düngemittel geschieht durch Mikroorganismen, bodenbürtige Lebewesen oder Enzyme. Bei der Behandlung der Bioabfälle werden die organischen Substanzen unter Gegenwart von Sauerstoff (aerob) mineralisiert bzw. umgebaut und komplexe hochmolekulare Verbindungen aufgebaut. Am Standort Schwanebeck kann aufgrund der örtlichen Gegebenheiten eine:

• aerobe, hygienisierende Behandlung (thermophile Kompostierung)

der Bioabfälle durchgeführt werden. Es ist ein zweigeteiltes Rottekonzept vorgesehen. Die Vor- und Hauptrotte werden in einer geschlossenen Tunnelmiete mit Belüftungsanlage durchgeführt, während die Nachrotte in offenen überdachten Mieten in der Nachrottenhalle 1 stattfindet.

Folgende Rotteabschnitte durchlaufen die Bioabfälle während der Kompostierung:

• Vor- und Hauptrotte (Intensivrotte)

Rottedauer: 4-6 Wochen

• Nachrotte

Rottedauer: bis zu 6 Wochen

Der fertige Kompost wird in regelmäßigen Proben ausgewertet. Die Prüfung erfolgt nach folgenden Rechtsbestimmungen und Regelwerken:

RAL-Gütesicherung (RAL-GZ 251, Überwachungsverfahren)

Bioabfallverordnung (BioAbfV)

Düngemittelverordnung (DüMV)

Wasserschutzgebiet (geeignet für Schutzzone III)

EU-Ökoverordnung VO (EU) 2021/1165, Anh. II

Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten: 

Geeignet als Substratkomponente zum Torfersatz

Regional hergestellt aus nachhaltigen Rohstoffen

Erhöht die Wasserspeicherfähigkeit von Böden und verringert die Bodenerosion

Fördert die Humusreproduktion; hygienisch unbedenklich

Enthält alle essentiellen Haupt- und Spurennährstoffe